Hilfe für Betroffene

Wer den Wolf befürwortet muss auch dafür sorgen, dass die direkt von ihm betroffenen Menschen Unterstützung erhalten. Nur so wird die entsprechende Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen, welche notwendig ist, möchte man die Rückkehr langfristig sichern.

 

Insbesondere Nutztierhalter sind vom Wolf betroffen, da dieser stets die am leichtest zur Verfügung stehende Beute nutzt. Dies können demnach auch Schafe oder Ziegen sein, sofern diese nicht ausreichend geschützt sind. In Bundesländern wie Sachsen, oder Brandenburg, wo sich der Wolf schon länger aufhält zeigt sich, dass trotz steigender Zahl an Wolfsrudeln die Zahl der Nutztierrisse stagniert, oder gar rückläufig ist.

 

In Regionen, wo der Wolf jedoch neu auftaucht, muss man sich zunächst an ihn gewöhnen und Schutzmaßnahmen brauchen etwas Zeit, bis sie ihre Wirkung zeigen.



Herdenschutzprojekt des NABU Niedersachsen

Sicherung extensiver Weidetierhaltung in Niedersachsen

 

Das durch die DBU und die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung geförderte, auf 3 Jahre angelegte Projekt "Herdenschutz Niedersachsen" des NABU Niedersachsen verfolgt das Ziel, Herdenschutzmaßnahmen und wolfsabweisenden Grundschutz unter Einbindung des Ehrenamts dort zu etablieren, wo es in der Fläche Niedersachsens notwendig ist.

Dadurch soll zum einen die Akzeptanz des Wolfs in unserer Kulturlandschaft gesteigert werden, zum anderen der unverzichtbare Beitrag der extensiven Beweidung für die Natur- und Landschaftspflege für die Zukunft gesichert werden – auch bei verstärkter Wolfspräsenz.

Die Weidetierhaltung in Niedersachsen, vor allem die Schaf- und Ziegenhaltung, ist seit Jahren im Rückgang begriffen, sowohl was die Anzahl der gehaltenen Tiere als auch was die Zahl der Nutztierhalter betrifft. Die Anwesenheit von Wölfen in Niedersachsen sowie die dadurch zu erwartende, steigende Zahl von Nutztierrissen können zu großer Verunsicherung bei Nutztierhaltern und zu sinkender Akzeptanz des Wolfs in der Bevölkerung führen.

Diese Entwicklung hätte zur Folge, dass der gerade in Niedersachsen unverzichtbare naturschutzfachliche Beitrag der Beweidung sowie deren Beitrag zur Sicherung der See- und Flussdeiche zunehmend in Gefahr geraten. Auch ist zu erwarten, dass die schon heute durch Eutrophierung (= ein durch den Menschen verursachtes Überangebot von Nährstoffen in ursprünglich nährstoffarmen Gebieten) und Verbuschung bedrohten Biotope, wie z.B. Trocken- und Magerrasen, weiter unter Druck geraten oder ganz verloren gehen.

Durch den Aufbau eines Netzwerks ehrenamtlicher Helfer wird ein Angebot für Weidetierhalter geschaffen, das den erhöhten Arbeitsaufwand auffängt, der z.B. für aufwändigeren Zaunbau oder bei Veränderungen im Weidemanagement anfällt. Durch abwandernde Wölfe in bisher wolfsfreie Gebiete können dort verstärkt Nutztierrisse auftreten, weil die Herden nicht ausreichend geschützt sind. Hier müssen schnell und unbürokratisch Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden.

Um die Akzeptanz des Wolfs gerade auch in der absehbaren weiteren Ausbreitungsphase zu erhöhen, will der NABU als mitgliederstärkster Naturschutzverband in Niedersachsen nachfolgende Maßnahmen ergreifen. Alle Maßnahmen werden in Kooperation mit dem Wolfsbüro im NLWKN stattfinden.

Zur Projektseite geht es hier


Förderrichtlinie Wolf Niedersachsen

Die Tierart Wolf (Canis lupus) ist in ihr ehemaliges Verbreitungsgebiet in Niedersachsen zurückgekehrt. Durch die Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (sog. FFH-Richtlinie) und die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) ist das Land dazu verpflichtet, dem Wolf Schutz zu gewähren und sein Überleben dauerhaft zu sichern.

Durch die Richtlinie Wolf wird ein Beitrag zum Schutz des Wolfes geleistet, indem Billigkeitsleistungen zum anteiligen finanziellen Ausgleich bei Nutztierrissen gewährt sowie Präventionsmaßnahmen in Form einer vorsorglichen Beschaffung von wolfsabweisenden Schutzzäunen und Herdenschutzhunden gefördert werden. Dadurch soll die Akzeptanz der Bevölkerung und insbesondere der Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter gegenüber dem Wolf gestärkt und ein konfliktarmes Nebeneinander von Mensch und Wolf ermöglicht werden.

 

Antragsformulare und weitere Informationen finden Sie hier

 

Wolfsberater in Niedersachsen und im Landkreis Gifhorn hier

 

Wolfsbüro des Landes Niedersachsen hier


Präventionsmaßnahmen

Eine der wichtigsten und effektivsten Maßnahmen ist es Nutztiere bereits im Vorfeld zu schützen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten wie entsprechende Schutzzäune, oder Herdenschutzhunde. Sie erhalten hier eine Übersicht zu entsprechenden Ansprechpartnern:

 

Schutzzäune:

  1. allgemeine Informationen beim Kontaktbüro Lupus
  2. Informationen auf der Webseite weidezaun.info hier und entsprechende Materialien hier. Ein umfangreiches Merkblatt der Firma gibt auch zum Download.
  3. Merkblatt des Schweizer Kanton Glarus hier

Herdenschutzhunde

  1. Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde e.V. hier
  2. Schäferei Wümmeniederung hier
  3. Infoheft des Landes Sachsen "Umgang mit Herdenschutzhunden" hier
  4. Infoflyer des Freundeskreises freilebender Wölfe e.V. hier

 Wölfe und Pferde

  1. Infobroschüre des Arbeitskreises Pferd und Wolf hier
  2. Broschüre „Pferd und Wolf – Alte Bekannte oder neue Gefahr? hier

Infoflyer des Herdenschutzprojektes des NABU Niedersachsen

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Herdenschutzbroschüre
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Infoflyer_Schafbeweidung.pdf
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Infoflyer_Rinderweiden.pdf
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Infoflyer_gatterwild.pdf
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Infoflyer_pferd.pdf
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Bei Präventionsmaßnahmen via Schutzzaun galten Gräben als ein schwer zu sicherndes Hindernis. Die Firma ELEFANT-Weidezaungeräte e.K. (Links siehe oben weidezaun.info) hat hierfür ein neues System entwickelt.

© ELEFANT-Weidezaungeräte e.K. - durch Anklicken vergrößern
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Erfolgsmodell Herdenschutzhund

Für ein konfliktfreieres Miteinander von Wolf und Mensch

Offiziell als „Hirtenhund im Herdenschutzeinsatz“ bezeichnet, werden sie weltweit seit Jahrtausenden erfolgreich eingesetzt – nicht nur zum Schutz von Schafen, sondern auch bei Rindern, Pferden oder Gatterwild. Die Methode ist uralt und hat sich rund um den Globus bewährt: Über 50 verschiedene Rassen existieren. Einige davon schützen auch in Deutschland die ihnen anvertraute Herde gegen Übergriffe. HSH können bei vielen Nutztierrassen eingesetzt werden, bedürfen aber eines hohen Aufwandes, so dass deren Einsatz im Vorfeld detailliert geprüft werden muss. Weitere Infos hier.