Die verschiedenen Routenflyer stehen zum Download bereit.
Der NABU Kreisverband Gifhorn hat in einer Projektarbeitsgruppe mit den ehrenamtlichen Weißstorchbetreuern Herrn Hans-Jürgen Behrmann und Herrn Georg Fiedler, NABU Mitgliedern und
Grundstücksbesitzern vor Ort, dem Landkreis Gifhorn, den ADFC-Gruppen Gifhorn, Wolfsburg und Braunschweig, einer Landschaftsplanerin mit Arbeitsschwerpunkt Radtourismus sowie Vertretern von
Wirtschafts- und Tourismusförderung den Storchenradweg Gifhorn erfolgreich umgesetzt. Von der Idee eines "Gifhorner Storchenradweges" bis zur offiziellen Eröffnung der drei umfangreichen Routen
vergingen zwei Jahre.
Aus einer Auswahl von geeigneten Nest-Standorten zur Einbindung in das vorhandene Radwegenetz im Großraum Gifhorn-Wolfsburg entstanden die drei Tourenvorschläge "Storchenroute Gifhorn",
"Storchenroute Wolfsburg" und "Storchenroute Hankensbüttel" mit einer Gesamtlänge inklusive Verbindungs- und Erweiterungsstrecken von über 200 Kilometern.
Vorhandene Erlebnispunkte wie das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde, das Otterzentrum in Hankensbüttel, Informationspunkte im Ilkerbruch und auch die beiden Storchennest-Kamera-Standorte in
Leiferde und Warmenau wurden mit einbezogen. Die Einbindung der Standorte von Gastronomie, Fahrrad-Servicepunkten und anderen touristischen Angeboten am Streckenverlauf sorgen für eine attraktive
und adressatengerechte Ausgestaltung der Routen.
Grundlegende Elemente der Strecken stellen die Nesttafeln und Routentafeln an den verschiedenen Neststandorten dar. Kern jeder Strecke ist eine große, ansprechend gestaltete Informationstafel mit
jeweils unterschiedlichen Themenschwerpunkten; in gleicher Größe und Bauweise wie schon im Landkreis Gifhorn als Standard für Informationspunkte verwendet. Für die Storchenroute Gifhorn wird in
Leiferde über Vogelzug und Bestandsentwicklung unserer Weißstörche informiert. Am Informationspunkt Wendschott ("Storchenroute Wolfsburg") gibt es Informationen über Nahrungsgebiete und auf der
"Storchenroute Hankensbüttel" erläutert die Tafel in Wahrenholz den Bruterfolg der beliebten Großvögel.
An den einzelnen Nestern wurden Nesttafeln und Routentafel aufgestellt. Die Nesttafel informiert über den jährlichen Bruterfolg der Störche vor Ort, die Anzahl der Jungen im Vorjahr wird nach Angaben der ehrenamtlichen Weißstorchbetreuer in den nachfolgenden Jahren auf den Tafeln ergänzt. Die Routentafeln bilden den Verlauf der Strecke ab und geben Tipps für ein sicheres Befahren der Radwege und Straßen. Serviceangebote und weitere Sehenswürdigkeiten am Streckenverlauf runden das touristische Angebot ab.
Die Standorte der Informations- und Routentafeln an den Nestern der Störche wurden in teilweise aufwendigen Beratungen und zahlreichen Ortsterminen mit den Eigentümern der jeweiligen Grundstücke abgesprochen und stellen in einzelnen Fällen einen Kompromiss zwischen Erreichbarkeit, Blickwinkel und privaten Befindlichkeiten der "Storcheneltern" dar. Auch kann es in Zukunft sicherlich noch zu Änderungen von einzelnen Standorten kommen; die Einwilligung der Grundstückbesitzer erfolgte auf Widerruf. Auch die Störche könnten das eine oder andere Nest aufgeben, während an anderen Standorten neue Nester entstehen.
Der Streckenverlauf wurde und wird auch zukünftig von Tourenleitern der verschiedenen ADFC Gruppen in der Praxis überprüft; neue Wege, Änderungen im Verlauf und Verkehrsführung sowie der
Ausschluss von suboptimalen Abschnitten können in den folgenden Jahren in die Tourenvorschläge eingearbeitet werden. Die Arbeitsgruppe hat weitere Treffen für Manöverkritik und Weiterentwicklung
der Strecken vereinbart. Auch Handel, Gastronomie und Touristikverbände sind an einer Erweiterung des Angebotes z. B. in Form von gemeinsamen "Angebots-paketen" interessiert.
Den Schwerpunkt für die dezentrale Öffentlichkeitsarbeit und zur bequemen Information der Bevölkerung stellen die Tourenflyer dar.
In ansprechender Form werden die einzelnen Routen auf Grundlage topografischer Karten farbig dargestellt. Die einzelnen Neststandorte, Informationspunkte, Serviceangebote und Besonderheiten der
Strecken sind ebenso wie fachliche Information über Lebensraumansprüche, Bruterfolg, Ökologie und Tradition des Kulturfolgers Weißstorch aufgeführt. Eine hohe Auflage an Flyern und das Auslegen
der Informationen in Touristeninformationen, Fremdenverkehrsämtern, Gastronomien, Zweig- und Hauptstellen der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg sowie den landesweit bekannten Einrichtungen wie
Otterzentrum und Artenschutzzentrum sorgen für eine weite Verbreitung. Außerdem sind die Storchenradwanderwege in das Reiseangebot "Zeitorte" und die moVELO-E-Bike-Region Hannover-Braunschweiger
Land aufgenommen; hierdurch ist eine bundesweite Bekanntheit der Storchenrouten gegeben.
Auch in die Internet-Seiten des NABU Kreisverband Gifhorn sind die Storchenradwege eingebunden. Hier gibt es die Möglichkeit, Neuerungen und aktuelle Information über Strecken und Störche zeitnah
zu veröffentlichen. Wie auf allen Nest-, Routen- und Informationstafeln sind auch im Internet die Förderer und Unterstützer der Storchenradwege aufgeführt.
Die drei Storchenrouten sind im Rahmen des Storchfestes im Artenschutzzentrum Leiferde im April 2012 offiziell eröffnet worden. Neben einem Informationsstand über das Storchenrouten-Projekt und
einem Begrüßungsgetränk für Radfahrer wurden die Routen im Beisein und mit Vorstellung der Kooperationspartner und Förderer feierlich freigegeben. Drei ADFC-Verbände haben geführte Radtouren auf
den Storchenrouten angeboten; die Resonanz war trotz teilweise widriger Wetterverhältnisse ausgesprochen positiv. Das Storchenfest fand im Frühjahr 2012, zu Beginn der Fahrradsaison, statt und
war sehr gut besucht. Die Vorstellung der Storchenrouten im Rahmen dieser traditionellen Veranstaltung war somit ein ausgesprochen günstiger Zeitpunkt, das Projekt "Gifhorner Storchenrouten" der
interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren.