gehört zu den sechs Schlangenarten, die bei uns in Deutschland beheimatet sind und ist die seltenste und am stärksten vom Aussterben bedrohte Art hier. Drei sehr kleine, isolierte Restvorkommen existieren nur noch an den Ufern der Flüsse Nahe, Mosel und Lahn in Rheinland-Pfalz.
Die großen Augen der Würfelnatter haben runde Pupillen. Die Rückenschuppen sind stark gekielt.
Von der nahe verwandten Ringelnatter (welche sich ebenfalls gerne in Gewässernähe aufhält) unterscheidet sich die Würfelnatter unter anderem durch das Fehlen mondförmiger gelber Flecken am Hinterkopf.
Würfelnattern sind nicht giftig und für den Menschen völlig ungefährlich. Die Weibchen erreichen eine Länge von bis zu einem Meter, Männchen rund 75 Zentimeter. Die Färbung der Oberseite variiert zwischen verschiedenen Grau-, Braun- und Olivtönen. Als Zeichnungsmuster finden sich in der Regel vier bis fünf Reihen meist quadratischer Flecken, nach denen die Schlangenart benannt ist. Die Unterseite der Tiere ist weiß bis gelb gefärbt und weist ein Muster aus (blau)schwarzen, quadratisch, abgesetzten Flecken auf.
Lebensraum und Verbreitungsgebiet :
Würfelnattern sind tagaktiv, vegetationsreiche Sonnenplätze am Gewässerufer sind für sie von großer Bedeutung. Diese sucht sie am Morgen und zwischen den Tauchgängen zum Aufwärmen auf. Während der Vormittag meist zum Sonnen genutzt wird, findet oft am Nachmittag die Nahrungssuche statt. Sie besiedelt bei uns in Deutschland strömungsberuhigte Zonen mit hoher Sonneneinstrahlung, wobei sie in Ufernähe viele Verstecke unter Felsen, Trockenmauern oder ähnlichem braucht. Sie ist sehr scheu und flüchtet bei Störung sofort ins Gebüsch, unter Steine oder ins Wasser.
Ernährung:
Als Wassernatter ist die Würfelnatter eine ausgezeichnete Schwimmer- Taucherin und sehr eng an den Lebensraum Wasser gebunden. Den Großteil des Tages verbringt sie deshalb mit der Nahrungssuche, wobei das jeweils verfügbare Artenspektrum an Fischen, seltener Frösche, und Molche genutzt wird. Diesen lauert sie entweder unter Wasser auf oder sucht sie aktiv. Die Nahrung wird blitzschnell gepackt, festgehalten und schließlich verschlungen. Wird sie dabei gestört, würgt sie das Beutestück wieder aus und flüchtet ins Wasser.
Nachwuchs und Fortpflanzung:
Die Paarungszeit liegt in den Monaten Mai und Juni. Es können sich dabei mehrere Tiere an einem Platz einfinden und regelrechte „Paarungsknäuel“ bilden. Ab Anfang Juli findet nachts oder am frühen Morgen die Eiablage an Stellen mit lockerem Bodensubstrat aus Sand oder Humus (auch Misthaufen) statt. Ein Weibchen legt zwischen 5 und 25 weichschalige Eier in den Boden oder unter morsches Holz. Sobald die etwa 20 Zentimeter langen Jungen Ende August aus ihren Eiern schlüpfen, gehen sie selbstständig auf Nahrungssuche, um sich vor der Winterruhe ein Polster anzulegen.
Fressfeinde der Würfelnatter sind kleinere Säugetiere wie Ratten, Bisamratten, Hermelin und Mauswiesel sowie Vögel wie Reiher und Möwen. Auch große Raubfische wie Hechte und Welse gehören vermutlich zu ihren Prädatoren. Wenn sie sich bedroht fühlt oder ergriffen wird, gibt die Würfelnatter Zischlaute von sich. Daneben kann sie, wie die Ringelnatter, ein übel riechendes Sekret aus der Kloake verspritzen und sich gelegentlich auch totstellen.
Winterquartiere an Land:
Ende September, bei milder Witterung auch erst Ende Oktober, werden frostsichere Verstecke an Uferhängen aufgesucht und Mitte bis Ende April wieder verlassen. Dabei erscheinen die Weibchen etwas früher als die Männchen.
Gefährdung:
In Deutschland gehört die Würfelnatter zu den seltensten Wirbeltieren. Es existieren vermutlich nur noch einige Hundert erwachsene Exemplare. Hauptursachen für den starken Rückgang der Würfelnatter sind der Ausbau der Flüsse zu Wasserstraßen, Flussbegradigungen, Gewässerverschmutzung sowie die intensive menschliche Nutzung der Flussläufe - somit fehlen der Natter ruhige Lebensräume. Aber auch Verletzungen durch Schiffsschrauben stellen für die bereits geschwächten Populationen eine ernste Gefahr dar.
Literaturquellen: „Die Schlangen Europas“, Ulrich Gruber, „Schlangen Europas“,, Kreiner G.