Amphibien- und Reptilienschutz aktuell

Der NABU-Bundesfachausschuss Feldherpetologie hat hierzu eine interaktive Schutzzaun-Datenbank erstellt. Diese enthält allgemeine Informationen zur Lage, Ausstattung und Fangergebnissen von Schutzzaunstandorten. Für jeden Zaunstandort kann eine Betreuerliste eingefügt werden, um die Zaunbetreuung zu optimieren. Das Besondere: Schutzzaun-Organisatoren können ihren Zaunstandort selbständig in die Datenbank eingeben und jederzeit aktualisieren. Termine zum Amphibienschutz, also Seminare, Exkursionen, Vorträge und Mitmachtermine, sind im NABU-Terminkalender enthalten.

Zusätzliche Informationen, unter anderem zu allen heimischen Reptilien- und Amphibienarten, gibt es unter www.amphibienschutz.de.


Krötenwarnschild Foto: NABU/H. May
Krötenwarnschild Foto: NABU/H. May

Amphibien brauchen Hilfe

AG Amphibienschutz sucht weitere Helferinnen und Helfer

Landkreis Gifhorn - Wärmere Temperaturen in Deutschland lösen bei Fröschen, Kröten, Molchen und Unken Frühlingsgefühle aus und locken sie aus ihren Winterquartieren. Auch im Landkreis Gifhorn machen sich die Amphibien wieder auf ihren jährlichen Weg zu den Laichgewässern. Jahr für Jahr ist der NABU Kreisverband Gifhorn aktiv, stellt Fangzäune auf, trägt Kröten über die Straße und legt Ersatzlaichgewässer an. Diese ehrenamtliche Arbeit ist auf zahlreiche Helferinnen und Helfer angewiesen und diese sind auch im Landkreis Gifhorn gefragt.

 

Neben dem Straßenverkehr macht den Tieren auch der Klimawandel zunehmend zu schaffen. „2022 haben wir das fünfte Dürrejahr in Folge erlebt. Ausgetrocknete Laichgewässer, aber auch zu trockene Landlebensräume bereiten den Amphibien erhebliche Probleme“, so Florian Preusse, Biologe und Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Gifhorn. Laut Michael Steinkamp, dem Koordinator der vom NABU betreuten Amphibienwechsel, mache sich dies auch an den Zahlen der wandernden Tiere bemerkbar. Diese seien in den letzten Jahren deutlich rückläufig.

 

Aus diesen Gründen möchte der NABU den Amphibienschutz im Landkreis wieder stärken und eine Arbeitsgemeinschaft Amphibienschutz aufbauen. Dank der finanziellen Förderung durch die Niedersächsische BINGO Umweltstiftung sowie der Stifter Gemeinschaft der Kreissparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg konnten im Rahmen eines Amphibienschutzantrages Materialien zum Zaunbau beschafft werden. Bei einem ersten Treffen Anfang Februar konnte den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern auch die notwendige Sicherheitsausrüstung, wie zum Beispiel Warnwesten, zur Verfügung gestellt werden. "Die Ehrenamtlichen sind meistens in der Dunkelheit unterwegs, vor allem in den Abend- und frühen Morgenstunden. Bei ihrer Arbeit müssen sie häufig die betroffenen Straßenabschnitte überqueren", erläutert Doris Plenter, Mitarbeiterin des NABU und Initiatorin des Amphibienschutzantrages. Bei dem Treffen wurden auch weitere Aktivitäten der zukünftigen Arbeitsgemeinschaft besprochen. So könne neben der Pflege bestehender Laichgewässer auch die Beratung bei der Anlage von naturnahen Gartenteichen Bestandteil der AG-Aktivitäten sein. Laut Preusse wird es zukünftig Schulungen zur Artenkenntnis bei den Amphibien geben, „denn nur was man kennt, schützt man auch“, so der Biologe.

 

Der NABU Kreisverband Gifhorn sucht daher Naturschützer umd Naturschützerinnen, die Krötenschutzzäune in Teichgut, Stüde, Warmbüttel, Abbesbüttel, Ummern, Bokensdorf und Calberlah aufbauen bzw. betreuen, oder anderweitig beim Amphibienschutz mitwirken möchten.

 

Wer Interesse hat, die Arbeit des NABU beim Amphibienschutz zu unterstützen, meldet sich am besten per Email unter info@nabu-gifhorn.de oder telefonisch unter der Nummer 05373-4361 während der Geschäftszeiten.


Amphibienschutz im Landkreis Gifhorn

Während der Laichwanderungen sind Amphibien von den Auswirkungen des ständig wachsenden Straßennetzes betroffen. Neben dem direkten Tod infolge des Überrollens durch Autoreifen, sterben viele Tiere, obwohl sie nicht direkt überfahren werden. Professor Dietrich Hummel, Fachmann für Aerodynamik, hat herausgefunden, dass es der geschwindigkeitsabhängige Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn ist, der die Amphibien tötet. An die Autofahrer appelliert Hummel daher, Tempo 30 möglichst nicht zu überschreiten, um den Druck gering zu halten und die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen.

 

Seit vielen Jahren haben Naturschützer dem Amphibientod an unseren Straßen den Kampf angesagt. Jahr für Jahr sind der NABU-Kreisverband Gifhorn und dessen Ortsgruppen aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Diese ehrenamtliche Arbeit ist auf zahlreiche Helferinnen und Helfer angewiesen. Der Naturschutzbund NABU bietet deshalb unter www.nabu.de/kroetenwanderung Sonderseiten zum bundesweiten Wandergeschehen an. Dort gibt es neben aktuellen Meldungen über besondere Ereignisse und seltene Arten auch eine bundesweite Datenbank, die über den Standort von Krötenzäunen und Aktionen informiert und wo Helfer gebraucht werden.

wandernde Erdkröten im NSG Viehmoor (F. Preusse, 2013)
wandernde Erdkröten im NSG Viehmoor (F. Preusse, 2013)