Mai 2015
Im Moment sind Wespen- und Hornissenköniginnen auf der Suche nach neuen Neststandorten. In der freien Natur werden dazu Baumhöhlen, Mäusebauten oder andere Hohlräume genutzt. Im Siedlungsbereich
kann es daher passieren, dass sich die Tiere auf der Suche nach geeigneten Quartieren auch mal ins das heimische Wohnzimmer verirren. Dann empfiehlt es sich die Tiere behutsam einzufangen (Glas +
Pappe) und wieder frei zu lassen. Da es von 10000 Hornissenköniginnen nur etwa 8 schaffen einen Staat zu gründen und somit für Nachwuchs zu sorgen, ist jede Königin wichtig. Sie können die Tiere
zudem mit einem abwechlungsreich gestalteten Garten unterstützen. Informationen zum aktuellen Status der jeweiligen Arten finden Sie hier
24. September 2014 - In Waghäusel bei Karlsruhe ist erstmals eine Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) in Deutschland festgestellt worden. Inzwischen ist die
Meldung in vielen deutschen Zeitungen mehr oder weniger sachlich verbreitet worden. Der NABU hält es für wichtig, über die tatsächlichen Gefahren und die Biologie der Art aufzuklären. Das ist vor
allem im Zusammenhang mit Honigbienen und dem Schutz unserer heimischen Hornisse von Bedeutung.
Die Asiatische Hornisse Vespa velutina in der Varietät/Unterart nigrithorax ist 2004 in Frankreich eingeführt worden und hat sich dort massiv verbreitet. Die Art ist etwas
kleiner als unsere heimische Hornisse und stellt keine erhebliche Gefahr für die Honigbiene dar. Honigbienen sind zwar oft der wichtigste Bestandteil ihres Speisezettels, aber lange nicht
ausschließlich. Eine Zerstörung kompletter Honigbienenvölker findet nicht statt. Betroffen sind in erster Linie deutlich geschwächte Völker. Nur dort ist im Einzelfall ein Eindringen in den Stock
beobachtet worden. Allerdings fehlte dann auch der Eingangsschutz in Form eines Lochbleches. Eine Bekämpfung im Umfeld von Honigbienenstöcken kann sinnvoll sein und ist nur dort sachlich
begründbar.
Bisher sind auch keine negativen Auswirkungen auf unsere heimische, friedfertige aber auch Honigbienen jagende Hornisse (Vespa crabro) aus Frankreich bekannt geworden. Ein unerfreuliches
Begleitphänomen ist dort leider eine Zunahme von Nestzerstörung durch Menschen aufgrund von Verwechslungen der Nester mit der Asiatischen Hornisse.
Eine weitere Ausbreitung der Asiatischen Hornisse gen Norden ist zu erwarten. Der Lebenszyklus entspricht dem unserer heimischen Hornisse. Allerdings sind die Völker oft etwas stärker. Regelmäßig
werden Filialnester gebildet. Während die ersten Nester oft noch in 1 bis 4 m Höhe angelegt werden, sind die späteren Stadien dann hoch in Bäumen (> 10m) und kaum noch zu entdecken. Zum Winter
sterben die einjährigen Völker ab. Das Gift ist für den Menschen nicht gefährlicher als von den anderen heimischen sozialen Faltenwespen.
Immer wieder treten auch Verwechslungen mit der Japanischen Hornisse auf. Über diese größte Hornissenart gibt es einen bekannten – leider oft reißerischen – Dokumentarfilm (Killer-Hornissen:
National Geographic), der vor allem zu den Verwechslungen führt. Diese Art wird aufgrund ihrer Ansprüche wohl kaum in Deutschland überleben können.
Ein grundlegender Fachartikel (Biologie, Ökologie, gefahren), in dem das Auftreten der Asiatischen Hornisse für Deutschland prognostiziert wird, ist schon 2009 verfasst worden und steht zum Download bereit.
[Witt, Rolf (2009): Kommt die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) bald auch in Deutschland vor? – Tagungsband 2. Norddeutsches Wespenberatertreffen. S. 8-15. Herausgeber: NABU
Niedersachsen]
Eine Bestimmung ist mit der Bestimmungstafel „Soziale Faltenwespen“ oder dem Buch „Wespen“ von Rolf Witt (Vademecum Verlag) möglich.
Fragen und weitere Informationen:
Umwelt- & Medienbüro Witt
Dipl. Biol. Rolf Witt
Friedrichsfehner Str. 39
26188 Edewecht
04486 / 9385570
www.vademecumverlag.de
www.umbw.de
Kommt die Asiatische Hornisse bald auch in Deutschland vor? von Rolf
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