So wie ich machen viele naturinteressierte Menschen regelmäßig Beobachtungen von Tieren, Pflanzen oder anderen Organismen. Diese werden jedoch bestenfalls in einem Notizbuch festgehalten. Man sieht so beispielsweise, was sich in jedem Jahr an der Winterfütterung im eigenen Garten einfindet. Solange die Beobachtungen aber nur im Kopf oder im Notizbuch bleiben sind sie zwar wertvoll für einen selbst, nicht jedoch für den Naturschutz.
Wie kann man einer Beobachtung aber einen Wert geben? Ganz einfach, indem man sie veröffentlicht. Egal ob Amsel, Spatz oder Blaumeise, jede einzelne Beobachtung hat ihren Wert. Wer hätte schließlich gedacht, dass „Allerweltsarten“ wie zum Beispiel der Spatz einmal rückläufige Bestände aufweisen? Vielleicht beschlich einen zunächst das subjektive Gefühl, weniger dieser geselligen Zeitgenossen im Garten zu sehen, man konnte es aber nicht belegen. Hat man aber nun seine Beobachtungen über mehrere Jahre notiert und haben dies auch noch viele andere Beobachter getan, so ist es auf einmal möglich, die Bestandsentwicklung des Spatzes hinlänglich zu verfolgen.
Eine faszinierende Möglichkeit die eigenen ‚Beobachtungen zu dokumentieren, stellt die im Jahre 2008 gegründete Internetplattform naturgucker.de dar. Mit inzwischen mehreren Millionen Beobachtungen, einer Datenbank von rund einer halben Million Arten und unbegrenzten regionalen Möglichkeiten, mit hunderttausenden von Art- und Gebietsfotos und schier unendlich vielen Möglichkeiten zu dokumentieren, zu kommentieren, voneinander zu lernen, auszuwerten und zu vergleichen ist naturgucker auch international die vielseitigste und umfangreichste Datenbank, die man sich vorstellen kann. Für jedermann offen und kostenfrei. Die folgenden zwei Leitsätze verdeutlichen die Ziele von naturgucker.de:
Es ist in diesem Artikel nicht möglich, sämtliche Funktionen zu erläutern, daher möchte ich nur einige Beispiele zum Umgang mit der Plattform geben und Sie dazu ermutigen, sich selbst einmal damit zu beschäftigen.
Nehmen wir an, Sie haben an den Leiferder Teichen im Naturschutzgebiet Viehmoor einen Kranich gesehen und möchten wissen, ob und wann diese Art dort bereits gesichtet wurde. Vielleicht haben Sie den Vogel auch noch fotografieren können. Auf der Startseite von naturgucker.de gelangen Sie entweder mit Hilfe einer Suchfunktion oder über eine google-maps Karte zu den bereits erfassten Beobachtungsgebieten. Jedes bereits erfasste Gebiet ist mit einer kleinen Nadel markiert und häufig mit Gebietsgrenzen versehen. Mit einem Klick auf die Nadel gelangen Sie nun direkt in das Gebiet und haben dort mehrere Möglichkeiten.
All die genannten Funktionen, und es gibt noch eine Vielzahl weiterer, stehen Ihnen auch zur Verfügung, wenn Sie nicht bei naturgucker.de angemeldet sind. Erst wenn Sie Ihre eigenen Beobachtungen dokumentieren und archivieren möchten, müssen Sie sich anmelden. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, dass die Rechte an Ihren Beobachtungsdaten immer bei Ihnen bleiben.
Auf Bundes- und Landesebene kooperiert der NABU mit naturgucker.de und ermöglicht es so, regionale Netzwerke von Beobachtern zu schaffen, oder andere Menschen für das faszinierende Hobby Naturbeobachtung zu gewinnen. Dabei ist es egal, ob Sie Vögel, Pflanzen, Insekten, Pilze oder vielleicht sogar Moose lieben. Bei naturgucker.de steht Ihnen eine riesige Artenvielfalt zur Verfügung. Und denken Sie daran:
NATURGUCKEN MACHT SPAß,
DENN
BEOBACHTEN IST WISSEN,
DA
MAN NUR SIEHT WAS MAN KENNT
und
NUR WAS MAN KENNT SCHÜTZT MAN AUCH
Weitere Informationen rund um den NABU-Naturgucker finden Sie hier.
Hilfestellungen zur Bedienung von naturgucker.de finden Sie hier.
Beobachtungen aus dem Landkreis Gifhorn finden Sie hier (erst auf "Beobachtungen" und dann auf "nabu-gf" klicken).