Sämtliche Taucher, also die Seetaucher wie Pracht-, Stern-, Eis- und Gelbschnabeltaucher aber auch die sogenannten Lappentaucher wie Zwerg-, Hauben-, Schwarzhals-, Ohren- und Rothalstaucher sind
allesamt sehr gut an das Wasser angepasste Vögel. Will man diese Tiere beobachten, kommen dafür alle größeren Wasserflächen wie der Tankumsee, Ilkerbruch, das Teichgut, Viehmoor aber auch Flüsse
mit Altarmen und sogar größere Abzugsgräben in betracht.
Der bekannteste Lappentaucher ist wohl der Haubentaucher der im Landkreis noch relativ gut vertreten ist und vor allem zur Balz mit seiner namensgebenden Haube bedrohlich aussieht und während der
Balz mit seinem Partner einen waren Pinguintanz mit Kopfdrehungen und Halsrecken vollzieht. Dieser Vogel bevorzugt zur Brut kleine Schilfrandstreifen in dem er kunstvoll ein Nest dicht über der
Wasseroberfläche anlegt. Die geschlüpften Jungvögel werden dann, übrigens gilt das für alle Taucher, von den Eltern auf dem Rücken transportiert sowohl zur Nahrungsaufnahme, zum Kälteschutz als
auch zum Schutz vor Feinden wie der Rohrweihe.
Sehr viel seltener ist der aus dem Osten vorgedrungene Rothalstaucher, der im Viehmoor eine schöne, stabile Po pulation entwickelte, zur Zeit jedoch aus verschiedensten Gründen gänzlich aus
dem Viehmoor verschwunden ist. Mit etwas Glück kann man diesen hübschen Taucher noch an den Meiner Stapelteichen oder an einigen Kiesgruben im nördlichen Landkreis beobachten.
Beim Schwarzhalstaucher kommen der Ilkerbruch und ebenfalls die Meiner Teiche in Betracht, der Ohrentaucher gehört zu den Ausnahmen im Gebiet.
Bleibt der sehr kleine Zwergtaucher, der zwar äußerst Scheu ist, im Spätherbst jedoch an einigen Gräben im Bereich der Oker bestens beobachtet werden.Alle Lappentaucher sind sehr Flugfaul und
Beobachtungen von fliegenden Lappentaucher gehören zur absoluten Ausnahme.Meist werden im Winter die noch nicht zugefrorenen Wasserflächen in der Dunkelheit angeflogen und kann auch schon mal
vorkommen das der ein oder andere Taucher eine nasse Strasse als Wasser-fläche ansieht, notlandet und so aufgegriffen wird.
Will man die um ein vielfaches größeren Seetaucher, die längst nicht so Flugfaul sind, beobachten, sollte man die Nordsee aufsuchen, eine Schiffsreise im Spätherbst unternehmen und man wird unter
Garantie recht viele Seetaucher beobachten. Leider muß die Artdiagnose meist aufgegeben werden, denn alle Seetaucher sind äußerst schwer zu bestimmen und wenn überhaupt, dann im Idealfall, also
quasi einige Meter vor dem Beobachterauge.
Im Landkreis Gifhorn kann es aber durchaus mal zu einem Einflug und dann ganz besonders nach heftigen Stürmen kommen. Hier sind die großen See wie der Tankum und der Ilkerbruchsee beste Adresse
um die bis zu einem Meter großen Vögel aus geringer Entfernung zu beobachten.
Olaf Lessow